Wachablösungszeremonie und weitere Entdeckungen

Zurück in Seoul bin ich direkt weiter auf Entdeckungstour gegangen. An jeder Ecke stolpert man über etwas sehenswertes.

Die anglikanische Kathedrale, den Deoksugung Palast, das sehr modere Rathaus mit vertikalem Garten, viele Skulpturen, ein Postmuseum, den buddhistischen Tempel Jogye-sa, den Jongo Tower, den Cheong-gye-cheon Fluss, den Namdaemun Markt und und und.

Komplett durchgefroren bin ich dann im Hotel angekommen.

Eine Reise in die Vergangenheit

Heute morgen habe ich mich nicht nur auf eine Reise in die koreanische Geschichte, sondern auch in meine eigene Vergangenheit begeben. Auch Korea ist ein geteiltes Land. Nach dem Korea Krieg wurde eine (willkürliche) Grenze gezogen, die das Land fortan in zwei Hälften teilte. Der Norden wurde unterstütz von der Sowjetunion und der Süden von den Amerikanern. Kommt uns irgendwie bekannt vor aus der eigenen Geschichte, oder?

Es ging in einen Teil der Entmilitarisierten Zone in einer 1 Stunde Entfernung von Seoul.

Dorasan – eine Bahnstation ohne Zugverkehr, da momentan die Grenze dicht ist. Im Bahnhof war eine große Bildergalerie mit Bildern vom diesjährigen Treffen beider Staatsoberhäupter. Die Südkoreaner hoffen auf eine Besserung der politischen Situation.

Auch zu DDR Zeiten gab es Aussichtspunkte um nach drüben zu schauen. So stand ich mit sehr gemischten Gefühlen am Fernrohr auf dem Dorasan Observatorium um nach Norden zu schauen.

Um in den sogenannten 3. Tunnel zu gelangen, muss man eine 350 Meterlange Rampe runter gehen. Der Stollen befindet sich in 73 Meter Tiefe under der Erde und kann nur in gebeugter Haltung begangen werden. Auf Grund des Gefälles wird davon ausgegangen, das dieser von Nord nach Süd gegrabenen wurde. Dieser ist 265 Meter begehbar bis zur 3. Blockade. Von dort sind es noch einmal 160 Meter bis zur eigentlichen Grenze, die aber nicht zu gänzlich sind auf Grund von 3 Blockaden.

Die Fahrt zurück führte entlang der Grenze der Entmilitarisierten Zone. Die vielen Wachtürme mit Scheinwerfern erinnerten mich sehr, an die Urlaube in Boltenhagen, wo Nachts auch der Strand abgeleuchtet wurde, um jeden Fluchtgedanken im Keim zu ersticken. Hier ist es mehr die Sorge vor einer neuen Invasion.

Da wir an den jeweiligen Orten nur 30 Minuten Zeit hatten, waren wir schon am frühen Nachmittag zurück in Seoul.

Blick auf die Stadt vom Namsan Seoul Tower

Nach dem besonderen Mittagessen habe ich mein Gepäck eingesammelt und das Hotel gewechselt. Jetzt wohne ich zwischen Hochhäusern um die Ecke vom Sungnyemun Tor.

Um mich dann auch heute endlich zu bewegen, bin ich dann vom Hotel auf den Namsan zum Seoul Tower gelaufen. Die 2,5 km führten zum Teil entlang der alten Stadtmauer. Hierbei waren 230 Höhenmeter zum größten Teil in Stufen zu überwinden. Ich musste mich beeilen, wollte ich noch rechtzeitig zur blauen Stunde oben sein.

Von dort oben hat mein einen fantastischen Ausblick auf die gesamte Stadt. Mich hat fasziniert, dass man in der Ferne noch andere beleuchte Stadtmauerteile sehen konnte. Entdeckt ihr sie?

Ich merke, dass diese Stadt noch viel mehr Zeit braucht, als ich zur Verfügung habe.

Klar bin ich auch wieder zu Fuß runter.

So sieht es gegenüber vom Hotel aus, man muss den Kopf schon in den Nacken legen, um den Himmel zu sehen. Ich liebe es.

Einladung zum Mittagessen

Während des fast schlaflosen Nachtfluges hatte ich in der Flugzeugküche SunJung getroffen. Sie flog von einer Europareise zurück und war überrascht, dass ich noch keinen genauen Plan für meine Tage in Seoul hatte. Wir haben uns sehr angeregt unterhalten und dann die elektronischen Kontaktdaten ausgetauscht. Gute Tipps von Einheimischen sind immer sehr wertvoll. Kaum in Seoul angekommen hatte ich eine Menge Tipps auf dem Handy und eine Einladung zum Mittagessen.

Heute war es so weit, nachdem ich es geschafft hatte herauszufinden wo ich hin sollte, brachte mich der Bus in 50 Minuten von Hotel zum Ziel. Jetzt nur noch das richtige Haus finden. Garnicht so einfach, wenn es nur koreanische beschriftet ist. Zum Glück hat sie nach mir Ausschau gehalten und mich auch gleich wiedererkannt als ich unschlüssig vor dem Gebäude stand.

Wow, 2 Stunden super leckeres japanisches Essen mit ein klein wenig koreanischem Anklang. Auf dem Tisch seht ihr nur den Anfang. Es wurden immer neue Gerichte gebracht, kaum das wir etwas aufgegessen hatten.

Viel Neuland für mich.

Der Salat mit frischem (rohem) Lachs hat fantastisch geschmeckt.

Versteckte Orte in Seoul

Heute stand ganz im Zeichen von mehr oder weniger verdeckten Orten.

Na, könnt ihr Euch denken was jetzt kommt? Klar, als erstes musste ich heute unbedingt meine erste Dose (Geocache) in Südkorea finden. Keine 300m vom Hotel wurde ich am Fluss schnell fündig.

Danach ging es weiter auf Entdeckungstour zu Orten aus der Vergangenheit. Am Changdeokgung Palast musste ich dann feststellen, dass der geheime Garten a) mir mit einer Führung besucht werden kann und b) diese erst in 2,5 Stunden beginnt. Was tun? Erst einmal konnte ich viele traditionel gekleidete Besucher bestaunen. Nachdem ich mich dann zu einem Spaziergang entschlossen hatte musste ich dann doch lachen, als ich auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine Laden entdeckte, der genau diese Bekleidung vermietet. Was es nicht alles gibt.

Nun, um Dir die Zeit zu vertreiben bin ich halb um den Palast herumgegangen. So dachte ich, bis ich feststellte, dass ich mich im Changgyeonggung Palast befinde. Die Frau am Einlass hat mich zwar seltsam angeschaut aber durchgewunken, weil sie kein Englisch sprach. Gut das ich mir den Royal Palace Pass gekauft habe. Der gilt für 4 Paläste und den Schrein, der heute leider zu hatte. So brauche ich kein schlechtes Gewissen zu haben. Ich musste dann feststellen, dass das Gelände dieses Palastes sehr groß ist und damit auch die Zeit sehr schnell verging.

Beim warten vor dem Geheimen Garten grüsste mich dann der Steward aus dem Flieger. Witzig.

Der Geheime Garten ist ein faszinierender ruhiger Orten mitten im belebten Seoul. Die bunte Laubfärbung machte es noch faszinierender.

Ansonsten erinnerten mich die Bauten sehr an die Verbotene Stadt in Peking.

Danach ging es weiter zum Gwangjang Markt. Fasziniert habe ich mir die Imbisstände angeschaut. Zum Essen war ich nicht mutig genug zu mal das Essen viel sauer Eingelegtes enthielt. Aber dann gab es doch einen Stand mit länger Schlange wo ich dann auch gekostet habe. Lecker.

Erster Morgen in Seoul

Nachdem ich mich gestern müde gelaufen hatte und eh noch ein Defizit da war, war schlafen gar kein Problem. Gut, dass ich ein Doppelbett habe, beim Querliegen hängen die Füße nicht raus.

Beim Frühstück die erste Herausforderung: Kaffee im Beutel und wie lange muss der Ziehen?